Für ein anderes, solidarisches Sachsen-Anhalt

Niemals alleine, immer gemeinsam! – Dieser Spruch hat seinen Weg in unsere alltägliche politische Arbeit gefunden. Ihn mit Leben zu füllen, ihn nicht zu einer Floskel verkommen zu lassen, muss die Aufgabe unserer Politik in den kommenden Jahren sein. Seit über 80 Jahren war die politische Situation nicht so bedrohlich wie heute. Sachsen-Anhalt wird seit Jahren von einer rechten CDU regiert, nun droht es an eine rechtsextreme AfD zu fallen. Meine Kandidatur richtet sich an alle, denen wir die Hoffnung auf ein anderes, solidarisches Sachsen-Anhalt zurückgeben wollen. Wir überlassen dieses Land nicht den Rechten.
In Sachsen-Anhalt bin ich aufgewachsen, hier bin ich zu Hause. In Aschersleben ging ich zur Schule, habe in Köthen studiert und lebe seit vielen Jahren in Halle. Diese Region begreife ich als meine Heimat. Viele derer, mit denen ich hier aufwuchs, leben jedoch nicht mehr hier. Zu niedrige Löhne, Armutsrenten, fehlendes Geld in der öffentlichen Daseinsvorsorge - noch immer prägt die von uns nie persönlich erlebte Wende meine Generation. Eine Existenz aufzubauen, eine berufliche Perspektive mit familiärer Sorgearbeit zu vereinen oder unbesorgt den Lebensabend zu verbringen - das liegt für viele hart arbeitenden Menschen in diesem Land in weiter Ferne. Die Menschen hier sind ehrlich zu einander. Wir sagen uns, was uns nicht passt. Sachsen-Anhalt ist unverblümt. Ich verbinde dieses Land mit vielen Menschen, die in Eigenregie großartiges Schaffen. Junge Initiativen sprießen, Menschen unterstützen sich gegenseitig in ihrem Wirken. Halle wird durch viel Mut und Engagement zu einem lebenswerten Ort in diesem Sachsen-Anhalt. Das Sachsen-Anhalt, das ich schätze, steckt voller Tatendrang. Ich kämpfe für eine Stadt in diesem Bundesland, die sich durch genau diese Art hervorhebt.
Aber Halle steht - wie Sachsen-Anhalt allgemein - vor großen sozialen Herausforderungen. Unsere Stadt gehört in bundesweiten Aufstellungen zu den am stärksten sozial segregierten Städten. An den Haustüren hören wir das: Die Sorge um den Zusammenhalt in der Gesellschaft und ökonomische Abstiegserfahrungen. Die steigenden Lebenshaltungskosten und Mieten verschärfen diese Spaltung weiter. Deswegen darf sich ein Wahlkampf und eine Abgeordnetenarbeit im Wahlkreis 37 (Halle-Nordost) nicht auf diesen beschränken: die Ursachen für die Spaltung der Stadt liegen in den Eigentumsverhältnissen und den Entwicklungen im Wohnungsmarkt seit der Wende. Ich möchte mit meiner Kandidatur daher Lebenshaltungskosten, Mietentwicklung und Unterstützung bei den Nebenkostenabrechnungen und Co. als zentrales verbindendes Thema setzen und den Wahlkampf im Wahlkreis gut in die Strategie für die gesamte Stadt einbinden. Die Entwicklungen um das Zukunftszentrum werden einen Aufwertungsdruck in die innerstädtischen Viertel des Wahlkreises bringen, eine kritische Begleitung dieser Aufwertungsprozesse und Unterstützung der Nachbarschaftsinitiativen hier, sehe ich als eine zentrale Aufgabe in den ersten Jahren dieses Mandats. Wer mich kennt, weiß zudem, dass ich mich besonders stark in den Sprechstunden der Arbeitsgemeinschaft Die Linke hilft und der Umtauschaktion gegen die diskriminierende Bezahlkarte für Geflüchtete einbringe. Ich stehe für eine Politik, die zum Mitmachen, Sich wehren und zum Gestalten einlädt.
Halle und Sachsen-Anhalt brauchen Politik mit Zukunftsperspektive. Während führende Politiker:innen unseres Landes die Gesellschaft spalten, schaffen wir durch unsere Politik Verbindung. Sachsen-Anhalt benötigt Investitionen, die dem Land ermöglichen dem Strukturwandel zu begegnen. Das geht nur mit guten Arbeitsplätzen, starken Gewerkschaften und einer Ausfinanzierung von Gesundheit, Bildung und Sozialem. Gleichzeitig entdecken Akteure unsere Städte, die das große Geld wittern. Konzerne greifen nach Spekulationsobjekten, unsere Mieten steigen und die finanzielle Belastung nimmt zu. Meine Kandidatur soll eine junge, durchsetzungsstarke Perspektive auf diese Probleme und unsere Zukunft im Osten gewährleisten. Im aktuellen Landtag von Sachsen-Anhalt sind nur zwei Abgeordnete meiner Generation unter 30 Jahren vertreten. Es wird Zeit für eine weitere Stimme einer jungen Generation, die für ihre Zukunft hier in der Region kämpft.
Wir wollen Politik anders machen. Ich bewerbe mich für die Kandidatur zu einem Mandat, das ich gemeinsam mit unseren Genoss:innen vor Ort gestalten möchte. Wir wollen das Mandat mit einer gemeinsam koordinierten und durchgeführten Kampagne gewinnen, die Politik und Nachbarschaft zusammenbringt und die konkreten Probleme und Lösungsmöglichkeiten vor Ort anspricht. Dabei setzen wir intensiv auf die Erkenntnisse unserer Haustürgespräche und die Auswertung bisheriger Wahlkämpfe, um an die bisherigen Erfolge dieses Formats anzuschließen.
Besonders liegt mir der Aufbau eines Nachbarschaftszentrums am Herzen. Hier schaffen wir das Angebot eines offenen Nachbarschaftstreffs, einer Sozialsprechstunde und Unterstützung von bestehenden Initiativen im Viertel, um die Partei im Alltag zu verankern, ansprechbar zu sein und die Stimmen aus der Stadt in den Landtag zu tragen. Wir wollen zeigen, dass nur Die Linke einen Unterschied in den täglichen Auseinandersetzungen macht. Zusätzlich werde ich mein Gehalt als Abgeordneter auf 2.750 € netto begrenzen, dem durchschnittlichen Lohn in Deutschland. Restliche Anteile der Bezüge gebe ich in die Nachbarschaft zurück.
Wir machen Politik aus der Nachbarschaft für die Nachbarschaft. Wir machen Politik gemeinsam, als starke Partei der vor Ort Engagierten. Gemeinsam organisieren wir die Hoffnung.